Ein Nachteil der Slow-Fashion-Revolution ist sicherlich der Aspekt, dass Fast-Fashion-Unternehmen nun deutlich weniger Geld verdienen, solange sie nicht auf Slow Fashion umstellen. Dies kann dazu führen, dass Käuferinnen suggeriert wird, dass es viele Slow-Fashion-Nachteile gäbe, um sie weiter als Kundinnen der Fast-Fashion-Industrie zu behalten. Diese Nachteile sind jedoch in Wirklichkeit schlechte Ausreden, um dich dazu zu bringen, weiterhin Fast Fashion zu konsumieren. Wenn du dich mit den sogenannten „Nachteilen“ beschäftigst, wirst du merken, dass viele davon in Wirklichkeit Vorteile sind.
- Der Preis: Ein Argument, dass du häufig hören wirst, wenn es um Slow-Fashion-Nachteile geht, ist sicherlich der Preis der Produkte. Klar: Fast Fashion ist häufig sehr günstig. Doch wer zahlt am Ende drauf? Die Umwelt, die Menschen in der Produktion und am Ende auch du, weil dein Kleidungsstück meist nicht lange hält und du bald ein neues kaufen musst.
- Greenwashing: Viele Firmen haben bemerkt, dass Slow Fashion eine Bewegung ist, die so schnell nicht verschwinden wird. Daher werben nun einige große Ketten damit, ihre Kleidung „green“ – also nachhaltig – herzustellen. Dies mag je nach Bekleidungsfirma mal mehr, mal weniger akkurat sein. Gegner der Slow-Fashion-Bewegung stellen dies als Nachteil dar, da man nicht wisse, welche Bekleidungsfirma nun wirklich nachhaltig sei. Mit etwas Recherche kannst du dies jedoch ganz einfach selbst herausfinden. Informiere dich gut über Slow-Fashion-Marken und deren Herstellungsprozess, um herauszufinden, wie „green“ die Firma wirklich ist.
- Trends: Als weiterer Slow-Fashion-Nachteil wird auch oft zitiert, dass Slow Fashion zu „slow“ sei, um mit der sich ständig ändernden Modewelt mitzuhalten. Doch hier werden die Konsumentinnen unterschätzt: Erstens sind Trends nicht alles und zweitens ist Slow Fashion – gerade, wenn es um Vintage- und Second-Hand-Produkte geht – ein wunderbarer Weg, mit Kreativität und Einfallsreichtum einen eigenen, individuellen Stil zu kreieren, der unabhängig von Trends gut aussieht.
- Shopping: Für viele Menschen – gerade Frauen – ist Shopping ein Erlebnis, das der Seele guttut. Nicht umsonst gibt es den Begriff „retail therapy“, der im Grunde besagt, dass Shopping wie eine Therapie wirkt und du dich danach besser fühlst. Dieses Glücksgefühl ist jedoch nur von kurzer Dauer. Probier doch mal, selbst etwas umzunähen oder gar von Grund auf selbst zu designen. Wenn dir das zu viel ist, kannst du auch mit einer Freundin in Secondhandläden shoppen gehen; dafür gibt es sogar ein Wort: „thrifting“. Besondere und individuelle Vintage-Schätze zu finden, die sonst keiner hat, toppt das Glücksgefühl von Fast-Fashion-Shopping allemal!
Tipp: Mit unseren DIY-Ideen fällt es dir mit Sicherheit leichter, Slow Fashion in deinem Alltag zu fördern.
Wenn du darüber nachdenkst, wie sehr du der Umwelt damit hilfst, nicht jeden Trend mitzumachen, ist es erstaunlich, auf welche Ideen du kommen wirst, um Fast-Fashion-Konsum zu vermeiden. Der Umweltaspekt – zusammengenommen mit dem Punkt, dass alle Menschen in der Produktionskette faire Arbeitsbedingungen verdienen – sollte dich eigentlich schon überzeugen. Informiere dich einmal über einen Tag im Leben einer Fast-Fashion-Jeans, wenn du noch mehr Argumente benötigst. Einer der großen Slow-Fashion-Vorteile ist auch, dass dein Stil durch achtsamen Konsum, kombiniert mit Second-Hand-Artikeln und Vintage-Schätzen wesentlich individueller und von jeglichen Trends unabhängig sein wird.