Warme, weiche Wolle ist vor allem in der kalten Jahreszeit ein sehr beliebtes Material. Wolle ist nicht nur perfekt für Pullover und Socken geeignet, sondern auch für Heimtextilien wie Decken und Teppiche. Neben Schafwolle wird besonders für Bekleidung eine Reihe anderer Wollarten verwendet, die materialspezifische Eigenschaften aufweisen. Bei allen Wollarten gilt, dass du bei der Pflege auf einige Aspekte achten sollten, damit die feinen Fasern nicht einlaufen oder verfilzen.
Abgesehen von ihrem edlen Aussehen weist Wolle noch weitere positive Eigenschaften auf: Dank ihrer Faserstruktur ist sie sehr atmungsaktiv, elastisch, farbecht und anschmiegsam. Außerdem sind Kleidungsstücke aus Wolle fast knitterfrei und unempfindlich gegen die meisten Flecken. Zudem begeistert schlichtweg das angenehme Gefühl auf der Haut.
Wolle gehört zu den ältesten Spinnfasern der Welt; neben Strick sind Tweet und Flanell zwei der bekannteren, aus Wollgarn hergestellten Stoffe. Schafwolle kennt jeder, doch gibt es eine ganze Reihe anderer Wollarten, die ebenfalls einen Blick lohnen:
Alpaka
Das Alpaka aus den südamerikanischen Anden-Hochländern ist eine Weiterzüchtung des Lamas. Die sehr feinen Wollfasern dieser Tiere sind bis zu 20 cm lang und besitzen einen hohen Glanz. Da pro Tier nur alle zwei Jahre 300 g Alpaka-Wolle gewonnen werden, ist sie sehr teuer.
Angora
Angora wird aus den Haaren des Angorakaninchens gewonnen, diese Wolle ist extrem weich und sehr angenehm auf der Haut. Die Flauschigkeit erhalten Sie am besten, indem Sie nach dem Trocknen mit einer weichen Bürste einmal mit und einmal gegen den Strich über das Kleidungsstück streichen.
Kamelhaar
Die Haare von asiatischen und nordafrikanischen Kamelen werden vorwiegend zu hochwertigen Mänteln und Decken verarbeitet. Hauptsächlich wird das sehr feine Unterhaar verwendet. Die natürliche Farbe des Unterhaars reicht von gelblich-braun bis bräunlich-schwarz. Hierbei gilt: Je heller der Farbton, umso ist feiner die Wolle.
Kaschmir
Die Kaschmirwolle ist eine feine und sehr weiche Faser, die zum Ende des Winters aus dem Unterfell der Kaschmirziege ausgekämmt wird. Sie ist äußerst selten und deswegen eine der wertvollsten Fasern überhaupt. Kleidung aus Kaschmir ist ausgesprochen leicht, geschmeidig und hat einen seidigen Glanz.
Lambswool
Lambswool ist die Schurwolle von bis zu 6 Monate alten Jungschafen. Sie ist zwar kurz und wenig fest, dafür aber besonders fein und weich. Lambswool ist ein Erlebnis für alle, die es besonders kuschelig mögen.
Mohair
Mohair wird aus den Haaren der Angoraziege, auch Mohairziege genannt, gewonnen. Diese Naturfaser ist die leichteste Textilfaser überhaupt und daher sehr kostbar. Sie ist perfekt für alle, die Extravagantes lieben.
Schurwolle
Schurwolle ist ein Naturprodukt und als Schurwolle darf nur Wolle bezeichnet werden, die vom lebenden Schaf gewonnen wurde. Durch ihre natürliche Thermoregulation kann sie viel Feuchtigkeit aufnehmen und wieder nach außen abgeben, sodass sie sich nicht feucht anfühlt. Die hochwertigste Schurwolle erhält man vom Merinoschaf.
Um Wolle tatsächlich richtig zu waschen und zu pflegen, solltest du ein paar Hinweise beachten. So gehst du sicher, dass die sensiblen Fasern nicht beschädigt werden. Mit unseren Tipps gelingt die Pflege ganz einfach und du wirst lange Freude an deinen Kleidungsstücken aus Wolle haben.
Um ein Kleidungsstück aus Wolle zu richtig zu pflegen, ist es wichtig, vorab das Pflegeetikett genau zu lesen. Es verrät dir, wie du das Textil optimal pflegen und was du unbedingt unterlassen solltest. Im Folgenden findest du einige der auf Pflegetiketten häufigsten Symbole und deren Bedeutung:
Handwäsche: Das Kleidungsstück darf bei max. 30 °C, nur von Hand oder mit einem speziellen Handwasch-Programm für handwaschbare Wolle in der Maschine gewaschen werden.
Schonwaschgang: Speziell ausgerüstete Wolltextilien, die auf dem „Woolmark“-Etikett den Hinweis „waschmaschinenfest“ bzw. „Machine Washable Wool“ tragen, können problemlos im Woll- oder Schonwaschgang der Waschmaschine gewaschen und anschließend kurz angeschleudert werden.
Nicht waschen: Mit diesem Symbol gekennzeichnete Kleidungsstücke dürfen weder von Hand noch in der Maschine gewaschen werden. Am besten gibst du das Kleidungsstück in eine Reinigung.
Schonend trocknen: Das Kleidungsstück kann bei niedriger Temperatur im Wäschetrockner (an-)getrocknet werden.
Nicht im Trockner trocknen: Das Trocknen im Wäschetrockner ist nicht möglich. Lege das Kleidungsstück am besten glatt auf den Wäscheständer und lasse es an der Luft trocknen.
Bügeln mit niedriger Temperatur: Die Kleidungsstücke können bei niedriger Temperatur gebügelt werden. Glänzende oder druckempfindliche Stoffe sicherheitshalber mit einem trockenen Bügeltuch oder auf links bügeln.
Nicht bügeln: Bügeln ist nicht möglich. Streiche das Kleidungsstück am besten sorgfältig aus und legen es glatt hin.
Voll- und Color-Waschmittel können die Wollfasern beschädigen. Die Wirkstoffzusammensetzung dieser Waschmittel ist auf die Reinigung robusterer Textilien bei höheren Temperaturen ausgelegt und für Wolle gänzlich ungeeignet. Solche Waschmittel enthalten Enzyme, die die Eiweißmoleküle der sensiblen Wollfasern aufspalten und im schlimmsten Fall völlig zerstören. Außerdem führen sie zu einem Aufquellen der Wollfasern, sodass Kleidungsstücke aus Wolle ihre Form verlieren; es bilden sich Knötchen im Stoff und die Fasern verfilzen. Verwende nur ein spezielles Wollwaschmittel wie das Perwoll Renew Wolle. Es pflegt die Fasern, beugt der Bildung von Fusseln und Knötchen vor und hilft, die Form des Kleidungsstücks zu bewahren.
Weit verbreitetet ist die Meinung, Handwäsche sei für Wolle am besten geeignet. Hierbei werden jedoch häufig Fehler gemacht, wodurch die sensible Struktur der feinen Wollfasern zerstört wird. Beispielsweise wird die Wolle bei der Handwäsche oft zu heiß gewaschen oder zu stark mechanisch beansprucht. Gerade im feuchten Zustand ist die Wollfaser sehr empfindlich und eine hohe mechanische Beanspruchung kann dazu führen, dass sich die Schuppen der Wollfasern ineinander verhaken und das Kleidungsstück verfilzt und einläuft.
Eine Wäsche in der Waschmaschine ist deshalb empfehlenswert. Benutze das Woll- oder Handwaschprogramm, sofern die laut dem eingenähten Pflegeetikett erlaubt ist. Auf diese Weise vermeidest du die meisten Fehler bereits im Vorhinein. Schonend und nahezu ohne mechanische Beanspruchung wird deine Kleidung im sanften Wollwaschgang der Waschmaschine optimal gepflegt.
Achte darauf, dass die Trommel nicht zu voll ist, da eine zu hohe Beladung die Textilien während des Waschgangs stark mechanisch beansprucht. Zudem besteht die Gefahr, dass sich das Waschmittel nicht richtig auflöst. Bei allen feinen Textilarten wie Wolle oder Seide sollte die Trommel immer nur bis zu einem Viertel befüllt werden. Außerdem empfiehlt es sich, die Kleidungsstücke vorzubereiten, indem du sämtliche Häkchen, Druckknöpfe und Ähnliches schließt und die Textilien auf links drehst.
Wähle das Waschprogramm und die Temperatur, die auf dem Pflegeetikett empfohlen werden.Wenn das Etikett herausgetrennt wurde und du dich nicht mehr genau an die Waschanleitung erinnern kannst, wähle das Handwaschprogramm. Ganz sicher gehst du, wenn du den Temperaturregler auf Kaltwäsche einstellst. Besteht das Textil aus waschmaschinenfester Wolle, wasche es in der Maschine, und zwar im Woll- oder Feinwaschgang bei maximal 30 °C.
Eventuell kannst du deine Wolltextilien kurz anschleudern, um die Trocknung zu beschleunigen. Beachte dabei ebenfalls die Hinweise auf dem Pflegeetikett. Grundsätzlich gilt: Nasse Wolltextilien in Form ziehen, in ein Frottierhandtuch einrollen und das Restwasser sanft ausdrücken.
Wollkleidung sollte zum Trocknen nie aufgehängt und auf gar keinen Fall auf die Heizung gelegt werden. Am besten trocknen Wolltextilien sowie Textilien aus Seide flach liegend auf einem Frottierhandtuch und niemals im direkten Sonnenlicht.